Für Sie habe ich das englische Original des Verhaltenskodex für die Unkrautbekämpfung zur Vermeidung und Reduktion von Pyrrolizidinalkaloid-Kontamimationen in Nahrungs- und Futtermitteln (CAC/RCP 74-2014) ins Deutsche übersetzt.
Der Codex Alimentarius ist eine Sammlung internationaler Lebensmittelstandards. Er beruht auf den Annahmen und Beschlüssen der sogenannten Codex-Alimentarius-Kommission, eines gemeinsamen Gremiums der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen. Im Codex Alimentarius ist auch der Umgang mit Pyrrolizidinalkaloid-haltigen Pflanzen geregelt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), empfiehlt in seinen Fragen und Antworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln, diese Empfehlungen konsequent anzuwenden. Davon sind wir hier in Deutschland aber leider noch sehr weit entfernt.
"Um eine Ausbreitung von PA-haltigen Pflanzen angemessen zu verhindern und die Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen zu senken, ist eine frühzeitige Erkennung und Identifizierung dieser Pflanzen unerlässlich, gefolgt von Maßnahmen zur Vermeidung der Kontamination von Lebens- und Futtermitteln."
"Um die Ausbreitung der PA-haltigen Pflanzen zu verhindern, müssen alle Landeigentümer, Nutzer und Verantwortlichen eine kollektive Verantwortung übernehmen, um eine wirksame Kontrolle der Ausbreitung zu gewährleisten."
"Natürliche Feinde einer Pflanze können eingesetzt werden, um PA-haltige Pflanzen zu kontrollieren...Die Wirksamkeit muss jedoch nachgewiesen sein, und der natürliche Feind selbst darf kein Umweltproblem darstellen...Die Forschung hat gezeigt, dass diese Methoden im Allgemeinen nur bei nicht einheimischen Pflanzen sehr effektiv sind."
"Aufmerksamkeit sollte Flächen, die an Weiden/Grünland angrenzen gewidmet werden, da diese ein kontinuierliches Reservoir für den Unkrautbefall darstellen können."
"Auf Grünland können PA-resistente Nutztiere recht effektiv zur Beweidung eingesetzt werden, um PA-haltige Pflanzen zu reduzieren...sollten vorzugsweise nicht für die Lebensmittelerzeugung genutzte Tiere eingesetzt werden, da PAs von Futtermitteln in die Milch und in essbares Gewebe gelangen können...Wenn zur Nahrungsmittelerzeugung genutzte Tiere eingesetzt werden, können die Lebensmittelprodukte möglicherweise hohe Gehalte an PAs enthalten, und als Vorsichtsmaßnahme müssen diese Lebensmittel separiert und nicht für den menschlichen Verzehr verkauft werden bis bestätigt ist, dass sie keine PAs enthalten."
"Beim Entfernen von Tieren von betroffenen Flächen ist es notwendig, den Transfer von Samen über ihre Klaue/Hufe, ihr Fell und ihren Verdauungstrakt zu vermeiden, weil dadurch ein neues Gebiet befallen werden kann...die Ausbreitung von Samen durch das Vieh kann verhindert werden, indem es unter Quarantäne gestellt wird.""
"Das zum Mulchen verwendete Pflanzenmaterial muss frei von PA-Pflanzen und deren Samen sein."
"Säubern Sie Fahrzeuge, Maschinen und Geräte, die in Befallsgebieten eingesetzt werden, um das Einbringen PA-haltiger Pflanzen in Weiden und andere landwirtschaftliche Nutzflächen durch Samenausbreitung zu verhindern."
"Kontrollieren Sie Pflanzen- und Saatgutbewegungen von urbanen Gebieten in landwirtschaftliche Nutzflächen und Weiden. Stellen Sie Lehrmaterial...bereit, damit PA-haltige Pflanzen korrekt identifiziert werden, um die Ausbreitung unerwünschter Pflanzenarten zu verhindern."
Diese Empfehlungen sind weltweit gültig - auch für "arme, unwissende" Länder. Wir sollten mit gutem Beispiel vorangehen!
Viele Vertreter des Naturschutzes sprechen sich gegen eine Bekämpfung von Kreuzkräutern aus. Sie bedenken dabei nicht die möglichen Folgen. Massenvorkommen von Kreuzkräutern sind ein deutliches Zeichen, dass die Natur nicht in Ordnung ist. Wo finden wir viel Jakobskreuzkraut? Auf "kaputten" Böden! Anders als die meisten anderen Pflanzen gedeiht JKK auch bei extremer Trockenheit prächtig ("Klimawandel"). Ist Kreuzkraut auf gesunden Böden in stabilen, artenreichen (wirklich schützenswerten) Pflanzenbeständen irgendwo massenhaft vorhanden? Meines Wissens ist das nicht der Fall.
Liebe Vertreter des Naturschutzes (ich zähle mich übrigens auch dazu): Das ist sind deutliche Warnhinweise, die nicht ignoriert werden sollten. Und wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte - in diesem Fall all jene, die möglichst keine Mittel bereitstellen möchten. Ja, es gibt viele Brennpunkte und einige sind offensichtlicher. Aber dennoch: Hier sollte die Politik endlich aktiv werden sowie alle anderen, die involviert sind - und zwar zielführend. Das richte ich an alle Beteiligten:
Bitte warten Sie nicht ab, sondern handeln Sie - richtig!